Niklas Vogt – Bachelorabsolvent

Wie viel Platz braucht der Mensch wirklich? Und was bedeuten „die eigenen 4 Wände“ vor allem in 10 Jahren?

BLEIB E:

Einfaches Leben auf weniger Quadratmetern (20m2 pro Person), ohne sich in den eigenen vier Wänden eingeengt zu fühlen. Die minimalistisch konzipierten Wohnungen sollen auf bislang ungenutzten Flächen, wie beispielsweise auf Dächern von Discountern oder Turnhallen, positioniert werden. Hierbei spielt der Aspekt der „Nachverdichtung“ eine zentrale Rolle. Gewohnt wird zentral, gearbeitet wird im Büro, oder im Co-Working-Space um die Ecke. Im Kiez wird eingekauft und per Rad ist man mobil.

Kommt diese alternative Form des Wohnens dem digitalen Lebensstil vieler junger Menschen, die in die große Stadt wollen nicht entgegen? Findet ein Großteil des sozialen Lebens nicht sowieso außerhalb der eigenen 4 Wände statt? Neben dem Wohnen wird sich auch das Zusammenleben verändern. In dieser zukunftsweisenden Single-Wohnung wohnt man zwar alleine oder zu zweit, dennoch gehört für mich zur Vision eines guten Lebens immer ein sozialer Aspekt. Zufällige Begegnungen und eine Nachbarschaft, mit der man sich austauschen und Dinge teilen kann.
Keine Kompromisse in Sachen Lebensqualität eingehen und trotzdem in angesagten Vierteln der Städte in seinen eigenen 4 Wänden leben. Ein neues Wohnkonzept für viele junge Menschen, die davon träumen ihr eigenes und
kleines und finanzierbares Zuhause zu haben.
Die BLEIB E von 2030 bietet jungen Leuten in einem bestimmten Lebensabschnitt einen temporären Aufenthalt.

GESTALTUNGSANSATZ:

Die einzelnen Zonen der Wohnung sind auf das Wesentliche reduziert. Das besondere an BLEIB E: Durch die Verschmelzung der Wohn- und Arbeitszonen entsteht ein fließender Raum. Trotz der geringen Wohnfläche bleibt so genug Platz zum Leben, Arbeiten, Essen und Schlafen. Dauerhafte Einbauten wie Küche, Treppe, Einbauschränke und Podeste bestehen aus Furnierschichtholz Kiefer. Das Material ist nicht nur nachhaltig, sondern sorgt durch die Anwendung und Verarbeitung auch für ein gutes Raumklima. In Kombination mit hellen weißen Wänden ist die Wirkung nicht zu dominant. Abgesehen von den gefliesten Zonen der Wohnung, findet man überall den gleichen homogenen Boden aus Linoleum, helles Cementgrau. Des Weiteren hat die Wohnung große Öffnungen, um ausreichend Tageslicht zu garantieren. Durchblicke durch transparente Flächen im Inneren der Wohnung sind ebenfalls vorhanden und lassen die gesamte Wohnung so größer erscheinen. Die Nasszelle sowie das separierte WC sind komplett gefliest und bieten ausreichend Platz für die spezifische Nutzung dieser Zonen. Dunkle Ecken in der Wohnung werden durch ein Lichtschienen-System vermieden. Die Punktauslässe lassen sich individuell verschieben und nutzen. Die Wände sind teilweise lebendiger denn je, so entsteht zum Beispiel durch Subtraktion und Addition von Volumen die komplett geflieste Nasszelle. Diese beinhaltet eine großzügige Dusche, einen Waschtisch und Abstellmöglichkeiten.Die eingebauten Podeste die man in jedem Raum findet, bieten neben dem Nutzen der Flächen ebenso Stauraum. Wenige Möbel, ebenfalls aus Furnierschichtholz, bieten potentiellen Bewohner*Innen die Möglichkeit individuell den Raum/Einrichtung mit zu kreieren. Die Einrichtung der Wohnung ist bewusst minimalistisch gehalten, um sich auf das Wesentliche der Einzelnen Bereiche zu konzentrieren.

Niklas Vogt