Schreibtischpost [ˈʃʁaɪ̯pˌtɪʃˈpoʊst]

Hallo! Post aus dem „Home Office“: Bis auf wenige Ausnahmen befinden wir uns hier wohl Alle den Großteil des Semesters.

Der Überbegriff Home Office beschreibt solch eine Vielzahl von Raumsituationen wie kaum ein Anderer. Sitze ich provisorisch auf dem Bett in meinem 15m2 Zimmer und hoffe dabei, dass die weiße Raufasertapete hinter mir mich tarnt? Oder stehe ich im Arbeitszimmer an meinem Rednerpult, weil es mir so viel leichter fällt, die Atmosphäre einer Vorlesung in B2 101 zu kreieren? Bin ich vielleicht aber auch nur halb anwesend und eigentlich mit meinem Laptop in die Küche umgezogen, um nebenbei noch schnell zu frühstücken? Keiner wird es je wissen, solange die Kamera und das Mikro wie gewöhnlich ausgeschaltet bleiben.

Fakt ist: Wir studieren weiter, wenn auch von zu Hause. Das ist natürlich nicht optimal, aber ich bin immer wieder begeistert, wenn ich beim wöchentlichen Korrekturtermin über Webex die Ergebnisse meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen bestaune. Das lässt mich Vorfreude spüren, auf die nächsten Semester, in denen wir hoffentlich wieder alle zusammen an einem Tisch sitzen können, uns spontan Feedback zum Entwurf geben und dieses direkt umsetzen. Fast freue ich mich sogar auf die Nachtschichten, die aufgrund von besseren Arbeitsbedingungen (damit meine ich, dass mein Bett mehr als zwei Meter entfernt ist) erstens weniger an der Zahl und zweitens meistens in guter Gesellschaft sogar noch lustig und vor lauter Verzweiflung überdreht und höchst kurios waren.

Wie es auf unseren Schreibtischen (oder auch Fußböden) im Onlinestudium eigentlich aussieht, haben einige Studenten fotografisch festgehalten. Mal in einer sehr ehrlichen und aufrichtigen Momentaufnahme, mal in einer eher arrangierten Fotografie – was beides absolut seine Daseinsberechtigung hat!

Ich persönlich freue mich sehr, wenn wir uns alle wiedersehen und gemeinsam im Glashaus weiterstudieren können. Bis dahin: Durchhalten und Maske tragen (auch über die Nase).

Paula Engelhardt