Kulturplatz in der ehemaligen Patzenhofer Brauerei

Masterthesis von Alina Seipel

Das Konsum- und Kaufverhalten der Gesellschaft befindet sich in einer bemerkenswerten Umbruchphase. Alina Seipel hat in ihrer wegweisenden Masterarbeit das aufkommende Interesse an handwerklich hergestellten Lebensmitteln und Waren untersucht. In einer Zeit, in der Transparenz über Herkunft, Inhaltsstoffe und Herstellung immer wichtiger wird, geben immer mehr Verbraucher handwerklich produzierten Produkten den Vorzug gegenüber industriell gefertigten.

In diesem Kontext wurde ein Konzept für einen Kulturplatz entwickelt, der als Beispiel für ein Zentrum zur Vermittlung von Kultur, Tradition und Ursprung dienen soll. Dieser Ort soll nicht nur Produkte mit Geschichte anbieten, sondern auch verschiedene Kunsthandwerke erlebbar machen und Ateliers für eigenes Kunsthandwerk bereithalten. So sollen Ursprung und zeitgenössisches Produkthandwerk zusammengeführt werden.

Die ehemalige Patzenhofer Brauerei wird zu diesem Zweck revitalisiert und in einen neuen gestalterischen Kontext gesetzt, um neue Käuferschichten anzusprechen. Durch die Schaffung von Erlebnispotentialen und Raum für Begegnungen soll der Ort zu einem lebendigen Zentrum für Kultur und Tradition werden.

Bei der Sanierung steht der Erhalt der historischen Bausubstanz im Vordergrund. Der Fokus wird darauf gelegt, dass das noch vorhandene und intakte Originalmaterial erhalten bleibt. Neue Erschließungskonzepte und Bestandsinszenierungen werden mittels Aufbrüchen und Durchbrüchen in Wänden, neue Erschließungstreppenhäuser und Aufzugschächte, Dachverglasungen, Deckendurchbrüche und Kernbohrungen umgesetzt.

Das Raumprogramm des Kulturplatzes umfasst gastronomische Einrichtungen wie eine Brauhausgaststätte, eine Brauerei, eine Bäckerei und ein Café, Verkaufs- und Schauwerkstätten für handwerkliche Produkte, Showrooms für bekannte Marken wie Rosenthal, Meissen und Horgenglarus, Seminarräume sowie Ateliers für künstlerische Arbeit.

Die Sanierung erfolgt mit dem Ziel, das Originalmaterial zu erhalten und sichtbare Risse, Einschüsse und Leerstellen weitestgehend unberührt zu lassen. Fehlstellen werden repariert, jedoch sollen neue Bauteile bewusst vom Bestand abgehoben und in Beschaffenheit unterschieden werden, um die Authentizität des historischen Gebäudes zu bewahren.